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As-Salah - Das Gebet

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Gebet in Kairo, Jean-Léon Gérôme, 1865.

Gebet in Kairo, Jean-Léon Gérôme, 1865.

Ṣalāt (arabisch: صلاة‎ Plural: صلوات‎ ṣalawāt, im Koran: صلوة‎ , persisch namāz; Paschto muns) bezeichnet im Islam das tägliche Ritualgebet der Muslime in Richtung Mekka (Standort der Kaaba). Vor dem Gebet muss die rituelle Waschung (WuduAbdast, türkisch Abdest genannt) durchgeführt werden. Die zu festgelegten Zeiten zu verrichtenden fünf Gebete sind die oberste Pflicht (fard) für alle volljährigen Musliminnen und Muslime. bzw. persisch

Der Muezzin ruft mittels des Adhan („Gebetruf“) zum täglichen Gebet. Die fünf Pflichtgebete (fard) sind unterschiedlich lang, sie bestehen aus zwei bis vier rak'at. Religiöse sunnitische Muslime verrichten meist zusätzlich vor und/oder nach dem Pflichtgebet ein zusätzliches Gebet, die sogenannte sunna, nach der Tradition des Propheten Mohammed.

Etymologie 

Das Wort Salāt ist aramäischen Ursprungs und kommt schon in der vorkoranischen Literatur, in der arabischen Dichtung vereinzelt vor. Die Wurzel ṣ - l -ʾ bedeutet im Aramäischen „beugen“, „krümmen“, „spannen“. Das Substantiv ṣelôṯā ist davon das nomen actionis und bezeichnet die Handlung des Beugens. Die arabische Form des Verbs ist salla / صلى ‎ / ṣallā /„beten“ .

Name Zeitpunkt Sunnahteil vor Fard Fardteil Sunnahteil nach Fard
صلاة الفجر‎ Salatu l-fadschr, „Morgengebet“ Morgendämmerung bis kurz vor Sonnenaufgang 2 Raka'ah 2 Raka'ah -
صلاة الظهر‎ Salatu z-Dhuhr, „Mittagsgebet“ Zenitstand der Sonne bis Asr 4 Raka'ah 4 Raka'ah 2 Raka'ah
صلاة العصر‎ Salatu l-Asr, „Nachmittagsgebet“ Siehe unten 1 4 Raka'ah 4 Raka'ah -
صلاة المغرب‎ Salatu l-Maghrib, „Abendgebet“ Abenddämmerung bis Isha'a - 3 Raka'ah 2 Raka'ah
صلاة العشاء‎ Salatu l-Ischa'a, „Nachtgebet“ kurz nach Sonnenuntergang bis Fajr 4 Raka'ah 4 Raka'ah 2 Raka'ah, 3 Witr

Befindet sich der Beter auf Reisen, so kann das Gebet verkürzt werden (einige Raka'ah können ausgelassen werden).

Nach Imam Abu Hanifa beginnt Asr, wenn der Schatten eines Objektes doppelt so lang wie der Körper selbst ist. Nach den anderen Imamen beginnt Asr, wenn der Schatten so lang ist wie der Körper selbst.

Das abschließende Gebet eines Tages sollte das sogenannte Witr-Gebet sein, welches aus ein, drei, fünf, sieben, neun oder elf rak'afard), aber bei den Hanafiten als wadschib (obligatorisch). Bei den anderen Rechtsschulen gilt es als Sunna. Es wird meist vor dem Schlaf verrichtet, manche Muslime vollziehen es aber auch erst kurz vor Ablauf der Zeit für das Ischa'-Gebet. besteht; es gilt nicht als religiöse Pflicht (

Die verschiedenen Gebete folgen dabei jeweils dem gleichen Ablauf an Körperhaltungen und Anrufungen (u. a. Rezitation der ersten Koransure Al-Fatiha), allerdings werden diese je nach Tageszeit unterschiedlich oft wiederholt. Ein Ablauf wird als rak'a bezeichnet, in der Regel besteht ein Gebet aus mehreren solcher Abläufe.

Die Gebetszeiten sind folgende:

  1. Fadschr: Zwischen Morgendämmerung und Sonnenaufgang
  2. Dhuhr: Nachdem die Sonne den Zenit überschritten hat, bis der Schatten eines Menschen die Länge seiner Körpergröße erreicht hat (in arabischen Breitengraden; hierzulande so nicht anwendbar)
  3. 'Asr: Sobald der Schatten eines Gegenstandes doppelt so lang wie der Gegenstand selbst ist, bis 40 Minuten vor Sonnenuntergang
  4. Maghrib: Ab dem Sonnenuntergang bis ca. eine Stunde und 20 Minuten danach
  5. Ischa': Ab Ende des Abendgebets bis kurz vor der Morgendämmerung (vor Fadschr)

Genau zu Sonnenaufgang, Zenit und Sonnenuntergang darf nicht gebetet werden. Dies hat den Grund, das islamische Gebet von einer heidnischen Sonnenverehrung abzugrenzen.

Eine Voraussetzung, das Gebet korrekt verrichten zu können, ist der Zustand der „rituellen Reinheit“ (arabisch Tahāra (طهارة‎)). Hierfür vollzieht man eine rituelle Waschung, den sogenannten Wudu' (وضوء‎) oder Abdest. Außerdem soll man sich an einem sauberen Ort befinden, wofür der Gebetteppich gebraucht wird, der sonst für nichts anderes verwendet wird. Hat man keinen Gebetteppich zur Hand, kann man als Ersatz ein sauberes Kleidungsstück (z. B. Jacke) oder eine Zeitung nehmen. Eine andere wichtige Voraussetzung für das Gebet ist die niya („Absicht“), die man zu Beginn des Gebets formulieren muss. Ohne sie ist das Gebet wertlos und nicht viel mehr als eine körperliche Übung und kein spirituelles Gebet.

Das islamische Gebet kann nicht ohne weiteres mit dem christlichen Gebet verglichen werden. Durch den rituellen Charakter ist es eher ein Gottesdienst, darüber hinaus existiert im Islam auch eine persönliche Form des Gebets (arabisch Duʿāʾ دعاء‎), das wie das christliche ein Bittgebet oder Dankgebet ist und in freier Form gesprochen wird. Dieses Du'a kann am Ende eines rituellen Gebets und auch zu jeder Tages- und Nachtzeit gesprochen werden.

Im Islam heißt es, dass dem Propheten Mohammed vom Erzengel Gabriel die Form des Gebets gezeigt worden sei, wie sie schon immer von den Gläubigen in der Welt praktiziert worden sei.

Von der äußerlichen Sicht gleichen die einzelnen Bewegungen im Gebet den arabischen Buchstaben alif („Stehen“) [ا‎], dal („Verbeugung“) [د‎] und mim („Niederwerfung“) [م‎]. Aneinandergereiht ergeben diese den arabischen Namen des ersten islamischen Propheten Adam.

Eine besondere Rolle hat das Freitagsgebet.

Ablauf des Gebetes  
Das Gebet nimmt vier Stellungen ein. In jeder Stellung spricht man etaws anderes.

Überblick der Grundstellung von Gebetshaltungen.

Das Gebet ist eines von den fünf Säulen des Islam und kann nur in ganz seltenen Fällen ausgelassen werden.
Was heute von einigen Muslimen praktiziert wird, entspricht nicht der islamischen Lehre,
wie sie der Prophet Muhammed (salla-llahu alaihi veselam) verkündet hat.

Um ein Gebet verrichten zu können, bedarf es der rituellen Reinheit. Diese Reinheit erlangt man
durch eine Gebetswaschung. Hat man diese Gebetswaschung vollzogen, kann man mit dem Gebet beginnen.

Wie bei allen gottesdienstlichen Handlungen (Ibadet) äußere ich mich erst in der Absicht,
was ich überhaupt vorhabe. Dies nennen die Muslime Niyet. Der Muslim sagt also,
bevor er mit dem Gebet beginnen will, sein Niyet, was in etwa lauten könnte:
Zum Wohlgefallen Allahs, möchte ich nun das Frühgebet mit dem Farzteil (Pflichtgebet) verrichten.

Es gibt einige Pflichten bei den Muslimen, die wie militärische Disziplinen ausschauen.
Dazu zählt auch das Gebet. Es werden nämlich nur Texte aus dem arabischen Qur’an gelesen.
Jeder Muslim verbeugt sich auf die gleiche Art, und verrichtet man das Gebet in der Gemeinschaft,
so steht man dicht aneinander gereiht neben einander. Und zu guterletzt verbeugen sich alle Muslime,
egal auf welchem Erdteil sie sich befinden in Richtung der Kaba, die in Saudi Arabien steht.
Nicht die Kaba wird angebetet, sondern die Richtung dorthin wird eingehalten.

Gebetsablauf 

Stellt der Muslim sich also zum Gebet hin,
so muss er erst einmal die Richtung zur Kaba einnehmen. Hat er sich in die Gebetsrichtung hingestellt, spricht er sein Niyet.

 

Die männlichen Muslime heben ihre Hände zum Kopf hoch (Ohren-Höhe) während
die weiblichen Muslime die Hände bis zu den Schultern hochheben und nun folgendes sprechen:

Allahu akber

(Gott ist am größten, es gibt 
nichts Größeres außer Gott)


 

Während des Gesagten nimmt man die Hände nach vorne und verschränkt sie.

Die männlichen Muslime in Bauchnabelhöhe
und die weiblichen Muslime in Brusthöhe.

  Sind die Arme verschränkt, spricht man eine Lobpreisungs-Dua.

Subhanekel-lahumme ve bi-hamdike 
ve tebarekesmüke ve teala ceddüke
ve la ilahe gyyruk.

zu Deutsch: Preis sei Dir, o Allah und Lob sei Dir 
und gesegnet ist DEIN Name 
und hoch erhaben ist DEINE Herrschaft 
und es gibt keinen Gott außer DIR.

Nachfolgend spricht man nun die Schutzformel vor dem Schaytan (Teufel)

E'uzu billahi'mi-nesch-schäyta'nir-raciym. bismillahir-rahmanir-rahim.

zu Deutsch: Ich nehme Zuflucht vor dem verdammten Teufel.
Im Namen Allahs des Erbarmers, des Barmherzigen.
 

Jetzt wird die erste Sure aus dem Qur'an "Fatiha" (Eröffnende) rezitiert.

Elhamdu lillahi rabbil-alemin. Errahmanir-rahim.Maliki yevmiddiyn.
Iyake nabudu ve iyyake neste'iyn- Ihdinessiratal-mustakim.
Siratal-leziyne enamte aleyhim, garill-magdubi aleyhim ve leddalliyn. Amin.

zu Deutsch:
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.
Alle Lobpreisung gebührt Allah, dem Herrn der Welten,
dem Allerbarmer, dem Barmherzigen,
dem Herrscher am Tage des Gerichts.
DIR alleine dienen wir und DICH alleine flehen wir um Hilfe an.
Leite uns den rechten Weg, den Weg derer, denen DU gnädig bist,
nicht derer, denen DU zürnst und nicht derer,
die in die Irre gehen. Amin1
 
 

Nach dieser Sure El-Fatiha spricht man nun noch eine weitere Sure aus dem Qur'an.
Während die El-Fatiher Sure immer gesprochen werden muss im ersten Teil des Gebetes,
kann man sich nun eine beliebige Sure aus dem Qur'an heraus suchen. Meistens nimmt man die
Suren aus dem letzten Teil des Qur'ans, weil sie sehr kurz sind und man diese Suren als Kind auswendig lernt.
In unserem Fall nehmen wir die Sure 108 "Kevser".

Inna atayna kel-kevser.
Fesalli li-rabbike ven har.
Inne schani'eke hüvel ebter.

zu Deutsch:
Wahrlich Wir haben dir Überfluss gegeben,
darum bete zu deinem Herrn und opfere.
Siehe, deine Hasser sollen ohne Erfolg sein.
 
 

Dies waren nun die Texte, die man im Stehen mit verschränkten Armen spricht. Mit den Worten
"
Allahu akber",
geht man in die Verbeugung (Ruku) über und spricht dreimal folgende Wörter.

Subhane rabbiyel aziym

zu Deutsch:  Preis sei meinem Herren, dem Erhabenen


 
 

Während des Aufrichten, also wenn man sich wieder gerade hinstellen will, spricht man folgendes:

Semiallahul'imen Hamideh rabbena lekel hamd

zu Deutsch: Allah hört den, der IHN preist, 
unser Herr, Lob sei DIR

Mit den Worten "Allahu akber" geht man nun zu Boden. Die schönste Art dabei ist, wenn man zuerst die Knie auf den Boden bringt,
dann die beiden Handflächen und dazwischen den Kopf. Der Kopf sollte so aufgelegt werden, dass die Stirn
und die Nase den Boden berühren. In der Niederwerfung spricht man dreimal hintereinander:

Subhane rabbiyel ala.

zu Deutsch: Alles Lob gebührt meinen Herrn

Mit den Worten "Allahu akber" sitzt man sich auf die Knie.

Und wieder geht man mit den Worten

"Allahu akber

in die Secde (Niederwerfung)


 
 
 
In der Secde-Stellung spricht man wieder  3mal 

"Subhane rabbiyel ala"


 
 

Mit den Worten "Allahu akber" richtet man sich zum Stehen auf!

Dabei stellt man sich gleich mit verschlossenen Armen hin und rezitiert die Al-Fatiha Sure

Elhamdu lillahi rabbil-alemin. Errahmanir-rahim.
Maliki yevmiddiyn.
Iyake nabudu ve iyyake neste'iyn- Ihdinessiratal-mustakim.
Siratal-leziyne enamte aleyhim, 
garill-magdubi aleyhim ve leddalliyn. Amin.

Anschließend kann nun wieder wahlweise irgendeine Sure aus dem
Qur'an ausgewählt werden. In unserem Fall ist es die Sure 112 Ihlas.

Kul huvallahu ehad. Allahussamed.
Lem yelid ve lem yuled, ve lem yekul-lehu kufuven ehad.

zu Deutsch:
Sprich: ER ist Allah,
der Eine, der Immerwährende,
ER zeugt nicht und ist nicht gezeugt und nichts ist IHM gleich.
 

Mit den Worten "Allahu ekber" geht man nun wieder in die Verbeugung (Ruku) über wie beim ersten mal.
Alles wird nun genauso wiederholt wie bei der ersten Verbeugung mit Niederwerfung.

Subhane rabbiyel aziym
(Lobpreis sei meinem HERRN, dem Erhabenen)

Im Aufrichten spricht man: 
Sami allahuliman hamide, rabbena lakalhamd
(Allah hört den, der IHM dankt, HERR DIR sei Dank)


 
 
Subhane rabbiyel ala.
(Lobpreis sei mein HEER, dem Allerhöchsten)

 
 
ca. 3 Sekunden warten
Subhane rabbiyel ala

 

Nun richtet man sich mit den Worten "Allahu akber" zum Sitzen auf.
Man auf den Füßen sitzen und spricht folgendes:

Ettehiyyatu lillahi ves-salevatu vet-tayyibatu,
esselamu aleyke eyyühen-nebiyyu ve 
rahmetullahi ve berekatuh,
es-selamu aleyna ve ala ibadillahis-salihiyn 
eschhedu enla ilahe illallah,
ve eschdedu enne muhammeden abduhu ve rasuluh.

zu Deutsch:
Ehre sei Allah und Anbetung und Heiligkeit. Friede sei mit dir, 
o Prophet und die Barmherzigkeit Allahs und Seine Segnungen. 
Friede sei mit uns und den frommen Dienern Allahs. 
Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah, 
und ich bezeuge, dass Muhammed Sein Diener und Gesandter ist.

Wenn das Gebet aus mehr als 2 Rakat besteht, spricht man nun noch folgendes,
ansonsten steht man jetzt wieder auf und macht das gleiche wie in den ersten zwei Rakat.

Allahumme salli ala muhammedin ve ala ali muhammdin,
kema saleyte ala ibrahime ve ala ali ibrahime inneke hamiydün meciyd.
Allahumme barik ala muhammedin ve ala ali muhammedin,
kema barekte ala ibrahimye ve ala ali ibrahime inneke haiydün meciyd.
Rabbena atina fiddünya haseneten ve fil ahireti haseten,
ve kina azabenar. (birahmetike ya erhamerrahimin).
Rabbenagfirli veli valideyye velil-muniniyne yevme yekumul-hisab.

zu Deutsch:
O Allah, segne Muhammed und seine Nachfolger wie Du Ibrahim und seine Nachfolger gesegnet hast.
Wahrlich, Du bist der zu Lobende, der Ruhmreiche.
O Allah, segne Muhammed und seine Nachfolger wie Du Ibrahim und seine Nachfolger gesegnet hast.
Wahrlich Du bist der zu Lobende, der Ruhmreiche.
 

Nun dreht man den Kopf nach rechts und spricht die folgenden Worten:

esselamu aleykum ve rahmetulah

Danach dreht man den Kopf nach links
und spricht das gleiche nochmal:

esselamun aleykum ve rahmetulah
(der Segens-Friede und die rahman von Allah sei mit dir)

Zum Schluss spricht man noch die Worte:

Allahumme entesselamu ve min kes-selam, tebarekte ya zel-celali vela ikram.
(o Allah, DU bist der Friede und aus DIR kommt der Friede hervor. Voller Segen bist DU, voller Majestät und Ehre.)

Mit den beiden Handflächen fährt man sich nach den genannten Worten übers Gesicht.

Dies war nun ein Gebet mit 2 Rakat. Besteht das Gebet aus drei, vier Rekat,
so verhält es sich genauso wie bei den beschriebenen zwei Rekat.


 

 



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